Die Made, die hieß Paul

und sie war gerne faul.

Ging gern die gleichen Wege

stieg stets die gleichen Stege

und ruhte sich gern aus.

 

Die Amsel hieß Luise

war neu auf dieser Wiese

und war es auch ein weiter Flug

der sicher ein, zwei Stund betrug

sie fühlt sich schnell zuhaus

 

An einem schönen Tage

sah man Paul die Made

ruhend an einem schönen Platz

Im Anflug auf die Wiese

war, man ahnt´s Luise

schmatz

 

Tatort absurd

 

Einleitung:

 

Jeder Tag ist heute Tatorttag. Immer läuft irgendwo eine Wiederholung.

 

Und wenn nicht das, dann ein anderer Krimi.

 

Jeder deutsche Schauspieler, der auf sich hält ist irgendwo in Deutschland Kommissar.

 

Oder mindestens der idiotische Vorgesetzte oder der Serientäter.

 

In jedem zweiten kommt eine Szene in einer Pornobar oder ähnlichem vor.

 

Das ist ein Bild für die Halbwelt, die wir Bildungsbürger nur vom Hörensagen, von dem Absacker nach der Betriebsweihnachtsfeier oder eben aus dem Fernsehen kennen.

 

Der Kommissar befragt irgendwelche Barfrauen oder den immer verdächtigen Chef des Etablissements und im Hintergrund laufen nackte Mädels rum.

 

Ich frag mich da, wo die Mädels herkommen?

 

Sind das Statistinnen, oder arbeiten die echt in dem Gewerbe? Haben die eine Arbeitserlaubnis?

 

Was kriegt der Locationscout und wie bekommt man bei dem nen Job?

 

Aber egal.

 

Irgendwann ist mit die Tatorteinheitssoße auf die Nerven gegangen und ich habe selber einen geschrieben.

 

Den ultimativen Tatort.

 

Absurd?

 

Absurd!

 

 

 

 

 

 

 

Der Ort der Handlung ist Frankfurt am Main

 

Da passen immer halbseidene Banker und Fieslinge rein.

 

Außerdem hat der Kommissar dort hingeschmissen

 

Und trotzdem hat wieder ein Mörder ein Opfer gerissen.

 

 

 

Wir zoomen ran, da ist schon die Leiche

 

Halbverwest am Ufer, ist immer das Gleiche.

 

Doch da schau an, den kenne ich, den mocht ich doch gerne,

 

sauber filetiert liegt da Karl-Friedrich Börne.

 

 

 

Der Pathologe aus Münster, wie ihr alle wisst,

 

der hier heute zuletzt scheinbar an den Falschen geraten ist.

 

Wer ist s gewesen? Wer hat ein Motiv?

 

Wer hat ihn getötet, während sein Partner Thiele wohl in St.Pauli-Bettwäsche schlief?

 

Doch Aufklärung naht, mit geballter Macht,

 

denn all die Tatortkommissare haben ein gemeinsames Workshop-Wochenende verbracht.

 

 

 

Als erste am Tatort beim Joggen am Main

 

Lena Odenthal, gestresst wie immer, dann trudelt gemütlich auch der Kopper ein.

 

Borowski und Lürsen, die Nordlichter, kommen gemeinsam

 

Stedefreund guckt auch wie immer seltsam - einsam

 

Bei so viel geballter Kompetenz ist der Streit programmiert

 

Man diskutiert heftig, wer leiten soll und wer die Ermittlungen führt.

 

Da fällt mir auf, muss direkt ne mail ans Fernsehen senden.

 

Sie könnten mal einen Ermittler vom BKA verwenden.

 

Die klauen unseren Helden ja sonst immer nur die Fälle

 

Sind korrupt oder machen die geheimdienstlich politische Welle.

 

Armin Rode wär der Held, der für den Kampf gegen das organisierte Verbrechen steht

 

Selbst korrupt, fett und versoffen, nicht pc, was im öffentlich rechtlichen leider nicht geht.

 

 

 

Am Tatort sucht jetzt die Spusi in weißen Overalls nach Spuren im Schutt

 

Und der Dortmunder Faber haut, was noch heil ist, mit seinem Dickkopf kaputt.

 

 

 

Batic aus München hat derweilen die Leiche untersucht,

 

ne Quittung gefunden, worauf er leise flucht.

 

Sie ist von einer Lesben und Schwulen-Bar

 

In der auch er gestern Abend mit seinem grau gelockten Lover war.

 

Er schaut sich um, lässt sie heimlich verschwinden.

 

Später wird der Freund sie beim Aufräumen finden.

 

 

 

Die beiden Münchener sind ja seit langem ein Paar

 

Und Leitmayr fragt sich, ob es noch immer so war.

 

Schließlich war Börne ein ganz ansehnlicher  Mann

 

und stets ohne Frau, so denkt er und dann

 

beginnt er seinem Freund zu misstrauen.

 

Eifersucht gibt’s eben nicht nur bei Frauen

 

Schneller Schnitt, Schwenk in die Pathologie

 

Ohne Leichenfledderei findet man den Täter nie

 

Börne liegt nackt auf dem Tisch, das Skalpell blitzt

 

Der kahle Kölner Kollege hat ihn kalt lächelnd aufgeschlitzt.

 

 

 

Er findet Hämatome an Hals, Händen und knapp überm Bein

 

Das deutet auf ein Gewaltverbrechen und schränkt den Täterkreis ein.

 

1,80, ein Mann, Linkshänder so schaut der Täter aus

 

Damit scheidet Alberich leider aus.

 

Oder doch nicht, da ist noch ein Loch

 

auf der Stirn schräg von unten, 40 GradEinschusswinkel, also doch.

 

 

 

Mit großem Getöse kommt der Schweiger herein,

 

sagt nichts, ist auch besser, nuschelt nur was von Schwein.

 

Meint er den Täter –oder den Toten?

 

Diese Spur muss nun der kölsche Freddy ausloten

 

Der sowieso auf tiefe soziale Verstrickungen steht

 

Weswegen Ballauf mal wieder dramatisch die Augen und die Tatsachen verdreht.

 

Der einsame Wolf, traurig und auch er allein

 

Under Cover kommt Frau Lindholm herein.

 

Den Mantel geschlossen aus edelem Stoff

 

Darunter versteckt sie eine echte Kalaschnikow.

 

 

 

Damit ballert sie auf einmal wild in die Decke,

 

25 Querschläger bringen Frau Blum und ihren Perlmann zur Strecke.

 

Die wollten händchenhaltend sowieso grade gehen.

 

Und damit hat man sie zum letzten Mal gesehn.

 

 

 

Der Saarländer Kollege, wie war sein Name?

 

Legt Lindholm in Ketten, das ist mal ne Festnahme.

 

In der Tür steht lässig Columbo, oder sein Geist

 

Was auf eine tiefere Logik verweist.

 

 

 

Dann schaut die Stuttgarter Nase durch die Tür

 

Vermutet Täuschungsmanöver, sieht das wider und für

 

Und befreit kurzerhand Frau Lindholm aus ihren Ketten

 

Das er was mit ihr hat, wollen wir jetzt wetten.

 

Tatsächlich bringt er sie zu seinem Kollegen Bootz,

 

der ist ja seine Frau jetzt los

 

und Lindholm ist auch immer allein

 

also sperrt er beide zusammen in einer Sadomasozelle ein.

 

 

 

Dann beginnt er geschickt im schicken Porsche zu ermitteln

 

Mit der schönen Staatsanwältin, verbietet ihr das kritteln,

 

schaut ihr statt dessen auf die Bluse

 

und im Hintergrund küsst Paul Stöver die Muse.

 

 

 

Ein Wohngebiet, schwarzer Geländewagen, jetzt wird’s zum Thriller

 

Ein paar Russen gucken finster, die sind immer  gut als Killer

 

Ne abgedunkelte Limousine, gefährlich na klar.

 

Drin ein reicher Araber oder Perser, Inschallah

 

Dann Landschaftsbilder, schnelle Schnitte

 

mit Migranten, Prostituierten und Asozialen in der Mitte

 

 

 

Ein Trucker, ein Biker und ne Transe laufen durchs Bild

 

Borowski telefoniert mit seiner Therapeutin, wie immer fuchsteufelswild.

 

 

 

Der Lannert, die Nase, trifft die Nase aus Berlin, die guckt übernächtigt

 

Gehört ja auch nicht mehr dazu, das macht sie verdächtig.

 

 

 

In der Zwischenzeit hat Wotan, der im Film Falke heißt, was aber keiner realisiert

 

durch Meditation in den Dünen, den Täter psychologisch geschickt, wie ein Profiler überführt.

 

Es war, tragisch, furchtbar und traurig

 

Und weil der Plot es so will

 

Die süße kleine, aus Film und fernsehen bekannte, Tochter von Schweigers Till

 

Börne sah sie beim Sex mit Nora Tschirner im Boot

 

Da wollt er bei sein

 

Das durft er nicht

 

das war sein Tod.

 

Am Ende sieht man alle bei Würstchen und Bier

 

Am Grill Nora Tschirner, was macht die denn noch hier?

 

Die sollte doch im Kittchen sein,

 

statt dessen mischt sie irre grinsend Tropfen in die Mayonaise rein.

 

 

 

Will die jetzt alle auslöschen? Was sind das denn für Sachen?

 

Aus dem Off hört man Alfed Hitchkock lachen.

 

Dann fällt ein Schuss

 

Ende offen

 

Schluss

 

Abspann

 

Düsteres Licht, überall Raben#

 

Durch die leichenberge stapfen Moritz Eisner und Bibi Fellner, die Kollegen aus Wien. Sammeln Pistolen, Geldbörsen, Schmuck und schicke Klamotten ein.

 

Moritz Eisner sagt: „Geh, Bibi. Des schaut guat aus. Für uns.“